Wie die Geschichte begann

Kaum 35 Jahre ist es her, dass Otto Lilienthal mit seinem ersten Flugapparat die Luft eroberte, als die Begeisterung für die Fliegerei auch in Möckmühl ausbricht. So sind es schließlich zwei außergewöhnliche Männer, die 1926 den Flugsportverein Möckmühl ins Leben rufen.
Hermann Steinbach und Hans Joachim Valet haben sich zunächst dem Modellflugsport verschrieben, doch schon vier Jahre nach der Vereinsgründung wagen sie Größeres.

1930 beginnen Sie in Handarbeit den Bau ihres ersten Segelflugzeuges nach einem Plan des Ullsteinverlages. Durch einen schlecht gewählten Schwerpunkt endet der Eigenbau zwar schon nach dem ersten Start als Bruch, weckt bei den Möckmühler Pionieren aber dennoch die pure Begeisterung für den Flugsport. So entwickelt sich unser Verein in den nächsten zehn Jahren stetig weiter und baut mehrere flugfähige Segelflugzeuge in Eigenleistung.

Der anschließende Krieg schränkt die Flugaktivitäten erheblich ein. Zudem fordert er auch bei unseren Fliegerkameraden Opfer. Unter anderem unser Fliegerkamerad und Gündungs- vater Hans Joachim Valet fällt in den Jahren bis 1945.
So ist es Hermann Steinbach, der 1950 erneut flugbegeisterte Möckmühler um sich schart und den Flugsportverein Möckmühl wieder zum Leben erweckt.
Wir schließen uns vorerst mit umliegenden Gruppen zusammen, bis 1966 ein eigenständiger Verein gegründet wird.

Innerhalb von nur 5 Jahren wächst unser Verein so stark, dass wir 1971 am Seehof das erste eigene Fluggelände pachten können. Für die nächsten 10 Jahre herrscht hier reger Flugbetrieb, bis 1981 mit einem Eigentümerwechsel der Pachtvertrag ausläuft und ein neues Gelände benötigt wird.
Zunächst weichen wir auf die Gelände befreundeter Vereine in der Gegend aus, bis 1983 in Möckmühl-Korb ein eigenes Gelände erworben werden kann. Ein Jahr lang wird gebaut, bis das neue Gelände am 24.4.1984 eingeweiht werden kann.

Mit großem Gerät und immensem Einsatz aller Vereinsmitglieder wird nun der große Traum des eigenen Fluggeländes verwirklicht. Die Fundamente der Werkstatt werden von hand ausgehoben, der Tower in Eigenarbeit errichtet und sowohl Strom als auch Wasserleitungen werden bis zur 1km entfernten Anschlussstelle selbst gegraben.
Endlich stand nun die Infrastruktur und wir konnten wieder fliegen! Doch auch jetzt ist noch nicht alles fertig. Zunächst zurückgestellte Projekte wie der Ausbau des Vereinsheims wollten in Angriff genommen werden.

1992 wird schließlich auch die von unseren Mitgliedern Berthold Reisser und Klaus Reichert entworfene und gebaute Winde eingeweiht. Sie konnte nun auch die schwereren Kunststoffflugzeuge problemlos in die Luft befördern. Mit der Umrüstung auf leichtere Kunststoffseile können wir heute beachtliche Schlepphöhen von bis zu 450m bei knapp 900m Startstrecke erreichen.
In den folgenden Jahren haben wir unseren Flugzeugpark stetig erweitert und modernisiert, sodass wir mit unserem Schuldoppelsitzer ASK 21 sowie einer K8, LS4, einem Discus CS und einem Duo Discus im Segelflugbereich sehr gut aufgestellt sind. Neben unserem Motorsegler Falke SF25 sind wir seit 2016 mit unserer schnittigen Faeta 321 auch im Ultraleichtbereich sehr gut vertreten.

Nach knapp 100 Jahren Vereinsgeschichte ist das Flugsportgelände damit heute zu unserer Heimat geworden und wir leben die Faszination fliegen mit über 1000 Flügen jährlich.