geschrieben von Clemens Borowski
Winterfliegen, über einer Schnee- und Eisbedeckten Landschaft dahingleiten, das wunderschöne weiße Spektakel der Winterwelt aus der Luft erleben, das ist uns selten vergönnt. Unser Vereinsmitglied Clemens Borowski hat es am 6.1.2017 dennoch geschafft, mit unserem Ultraleichtflugzeug (Atec321) bei bestem Sonnenschein einen atemberaubenden Winterflug zu erleben:
Neujahrsfliegen über der verschneiten Landschaft - der Wunsch besteht schon lange bei mir. Am 6.1. sollte es soweit sein. Der einzige Sonnentag der Woche versprach bei -8°C und etwa 5-10cm Schnee einen tollen Flug.
Also rauf auf den Flugplatz und ab in den Flieger. Nun ja, ganz so einfach dann doch nicht. Erst einmal räumen, die einzige Schneewehe hatte natürlich das Hallentor versperrt. Dann die gut verstaute „MEEA“ gecheckt und für den Schneeflug vorbereitet. Vor allem die Radschuhe mussten abmontiert werden, damit sie beim Rollen keinen Schnee einsammeln. Dann laufe ich die Startbahn ab, tiefe Schneewehen wie vor der Halle könnten beim Start und der Landung gefährlich werden. Jetzt kann es losgehen. Ich schiebe den Flieger auf die Bahn, steige ein, Haube zu und - Sicht weg! Der Atem friert sofort an der Haube von innen an. Also erst mal putzen und danach den Motor starten. Nach kurzen Startschwierigkeiten ist auch das geschafft. Nun ganz langsam warm laufen lassen, derweilen die Sicht verbessern und Rollproben über die Bahn machen. Nach zwei Runden die Bahn hoch und runter stelle ich fest: Geht gut. Der Pulverschnee gibt gut nach. Am Rollhalt 26 noch einen Vorflugcheck, dann geht es los. Zwei kleine Schneewehen bremsen kurz, also Knüppel ran, Nase hoch und raus aus dem Schnee.
Die „MEEA“ will fliegen – ich auch. Jetzt das Gas raus, die Drehzahl eingestellt, ein kurzer Temperaturcheck und: Traumhaft. Nicht zu beschreiben schön. Zwischen Rausschauen, Bilder machen und Instrumentenblick cruise ich so eine Stunde um unseren verschneiten kleinen Flugplatz, dann über Widdern in Richtung Odenwald und komme aus dem Staunen kaum heraus. Dann zurück zum Platz, ein Überflug und zur Landung im Schnee. Meine erste. Der Schnee bremst etwas, aber kein Rutschen oder Gieren. Schnell die Bilder angeschaut, sie lassen meine Eindrücke nur erahnen. Dann steige ich aus dem Flieger, halle ihn ein und genieße den erlebten Flug noch einmal am Boden.
Mein Resümee: Mehr Schnee geht nicht. Es hat alles gepasst. Es war ein tolles Erlebnis bei eisiger Kälte zu fliegen. Gerne hätte ich mich auch in den Segelflieger gesetzt und hätte noch ein, zwei Runden gedreht. Aber ein F-Schlepp wäre nicht möglich gewesen. Vielleicht mit einer Mannschaft und Winde. Und ansonsten? Flugski für die MEEA, und dann ab ins Allgäu nach Isny. Der nächste Winter kommt bestimmt.
Euer Clemens
Die Bilder vom Winterflug und weitere findet ihr in unserer Galerie oder direkt hier.